Für die Liebenwalder Männer galt es nach dem Auswärtsdebakel beim HC Neuruppin wieder zum bisher gezeigten Selbstvertrauen zurückzufinden. Vor heimischer Kulisse sollte gegen den Finowfurter SV daher unbedingt ein Erfolg eingefahren werden.
Marc Stegemann standen 14 Akteure zur Verfügung, um die mit nur neun Spielern angereisten Gäste permanent unter Druck zu setzen. Doch von Beginn an wirkten die Gastgeber im Deckungsverband unsicher und kamen immer wieder einen Schritt zu spät. Finowfurt agierte selbstsicher und druckvoll, was man eigentlich von den Hausherren erwartet hätte. Fast jeder Wurf landete im Kasten von Jens Eckner, der zu oft allein gelassen wurde. Zwar glich die TSG nach einem 2:4-Rückstand beim 4:4 aus, doch im weiteren Spielverlauf konnten die Gäste Gleichwertigkeit erzielen. Beim 12:10 schienen die Abläufe bei den Liebenwaldern nun zu funktionieren. Die Zuschauer in der Weinberghalle mussten aber zusehen, wie technische Fehler und Fehlwürfe eine höhere Führung verhinderten. Finowfurt agierte weiterhin mit Übersicht und Kleverness und konnte beim 15:15 ausgleichen. Bis zum Pausenpfiff gelangen den Gästen sogar noch die Treffer zur 16:18-Führung.
Die Halbzeitansprache war deutlich: mehr Biss und Zusammenarbeit in der Abwehr und klare Aktionen im Angriff mit kompromisslosem Abschluss sollten die Gastgeber zum Erfolg führen.
Liebenwalde verkürzte zwar mit dem ersten Angriff auf 17:18, leistete sich aber danach so viele Fehler, dass Finowfurt vier Tore in Folge erzielen konnte (17:22). Schwächen bei der Vollstreckung klarster Chancen (darunter vier vergebene Strafwürfe) machten die Gäste stark.
Erst Mitte der zweiten Halbzeit beim Stand von 21:24, wurde die Abwehr so, wie man es eigentlich erwartete: aufmerksam und konsequent. Beim 25:25 hatte das Oberhavelteam den Ausgleich hergestellt. Doch die Führung wollte nicht gelingen. Nach 25:27- und 26:28-Rückstand gelang erst der 28:28-Ausgleich und dann sogar die 29:28-Führung. Die Chance den Sieg nun klar zu machen, war da. Doch mit schlecht vorbereiteten Würfen konnte man den gut reagierenden Gästekeeper nicht überwinden. Konsequenz war der erneute Ausgleich und wenig später die 29:30-Führung für Finowfurt. In den letzten 20 Sekunden hielten die Gäste den Erfolg fest und bereiteten der TSG eine bittere Niederlage.

Liebenwalde: Eckner - Böhm (10), Schölzke (6), Fledrich (3), Christahl (3), Gottschalk (2), Kühn (2), Lahl (1), Kloos (1), Skrzypiec (1), Limpak, Roy, Borchert, Ernst

Fairplay: Liebenwalde 3x Gelb, 5x 2min / Finowfurt 3x Gelb, 5x 2min

Olaf Ernst