Die Männer der TSG Liebenwalde (2.Tabellenplatz) musste beim Tabellennachbarn FK Hansa Wittstock (3.) antreten. Die Hausherren wollten, trotz einiger verletzter Leistungsträger, unbedingt die Revanche für die 25:23-Niederlage in Liebenwalde. Das Oberhavelteam hingegen hatte den Vorsatz, mit einem Doppelpunktgewinn den Abstand zu den Verfolgern deutlich zu vergrößern.
Beide Mannschaften starteten ohne lange Anlaufphase in die Begegnung. Beim 5:2 hatte sich Wittstock einen kleinen Vorteil erspielt, der aber kurze Zeit später von der TSG egalisiert werden konnte. Eine Reihe von technischen Fehlern auf beiden Seiten bot den Zuschauern eine recht zerfahrene Partie. So konnte sich auch keine der Mannschaften absetzen. Liebenwalde erarbeitete sich in den Angriffen viele hochkarätige Chancen, scheiterte jedoch mit zu schwachen Würfen am Hansa-Keeper. So blieben die Gastgeber auf Tuchfühlung und lagen zur Pause mit nur einem Tor in Rückstand (11:12).
In Halbzeit zwei sollte die magere Torausbeute weitergehen. Beide Mannschaften konzentrierten sich nun auf ihre Abwehrreihen. Wittstock nutzte clever die wenigen sich bietenden Möglichkeiten. Die TSG-Männer zeigten sich dagegen im Angriff zu oft einfallslos, verstrickten sich in Einzelaktionen und wollten mit dem Kopf durch die Wand. Durch mehrere Ballverluste im Angriff, nach schlecht vorbereiteten Würfen, kamen die Hausherren immer wieder in Ballbesitz. Aus einem 16:16 machte Hansa, unterstützt vom Liebenwalder Unvermögen ein 18:16 und wenig später das 20:17. In der Schlussphase entdeckten die Gäste plötzlich das Mannschaftsspiel wieder. Leider zu spät. Denn trotz der drei Treffer in Folge und weiterer Wurfchancen gelang es am Ende nicht mehr, das Spiel zu drehen.
Fairplay:
Wittstock 3x Gelb, 10x 2min, 1x Rot(3x2min) / Liebenwlade 3x Gelb, 7x 2min, 1x Rot(3x 2min)
Liebenwalde: Kloos - Böhm (4), Christahl (4), Skrzypiec (4), Schölzke (3), Gottschalk (2), Ernst (2), M.Broja (1), Fledrich, A.Broja, Kühn
Olaf Ernst
Das Spiel aus Sicht des Gegeners:
In der Spitzengruppe festgebissen
Handball-Landesliga: Hansa Wittstock – TSG Liebenwalde 21:20 (11:12)
Sie haben den Kopf trotz eines anfänglichen Rückstands in Hälfte zwei oben behalten und sich in das Spiel reingebissen. Die Landesliga-Handballer von Hansa Wittstock sorgten am Sonnabend zu Hause gegen die TSG Liebenwalde für Herzschlag-Stimmung unter den Fans. Nach 60 Minuten bejubelten alle nach spannendem Spielverlauf einen 21:20 (11:12)-Erfolg.
Hansa startete sehr gut und ging schnell mit 5:2 in Front. In der Defensive hatte Hansa den Hauptangreifer der Gäste, Eric Böhm, etwas offensiver verteidigt und so dafür gesorgt, dass er in keine gute Abschlussposition kam. Vorne agierten die Gastgeber in den ersten Minuten strukturiert und nutzten auch die Möglichkeiten zum Gegenstoß.
Die erfahrene Gästetruppe aber stellte sich darauf ein und baute auf anderen Positionen mehr Druck auf. So konnte Liebenwalde beim 6:6 erstmals den Ausgleich erzielen. Hansa verlor nun im Angriff ein wenig den Faden, versuchte kopflos aus dem Stand zum Torerfolg zu kommen. Die TSG ging mit 12:10 in Front, aber mit einem gestellten Freiwurf erzielte Martin Willführ noch den Anschlusstreffer beim Halbzeitpfiff.
In den ersten 15 Minuten der zweiten Halbzeit lief es nicht rund. Hansa lag schon mit 12:15 zurück. Zu halbherzig hatte das Team verteidigt und vorne agierten die Angreifer ohne Schwung, während die Gäste sehr abgeklärt agierten.
Dann aber schien der Knoten zu platzen. Durch Anh Le Tuan, der auf der Mitte nun das Kommando übernahm, kam neuer Schwung und in der Verteidigung kooperierten die Spieler nun wieder besser miteinander. Hansa legte einen 4:0-Lauf hin und gestaltete die Partie wieder offen. Nach seiner Ruhepause übernahm Marc-Steffen Köhring auf der Mitte und behielt den Kopf oben. Er führte seine Truppe zu einem 20:17. Der Ball lief, nur leider traf das Team einige Male Holz, sonst hätte es den Deckel längst zugemacht. Nun aber kam die Angst vor dem Gewinnen dazu. Die junge Truppe schloss teilweise viel zu früh ab und ermöglichte es der TSG Liebenwalde beim 21:20 den letzten Angriff zu spielen. Der wurde aber durch eine engagierte Deckungsarbeit und Christian Hamann im Tor, der für den zuvor schon starken Paul Sauer übernommen hatte, vereitelt. „Es war die erwartete Abwehrschlacht, die wir mit großem Einsatz für uns entschieden haben. Tobias Altmann und Boris Löhlein waren unsere wichtigste Deckungsachse. Sie haben den Laden dicht gehalten. Offensiv blieben viele Wünsche offen, aber auch da werden wir uns schon noch entwickeln“, resümierte Trainer Thomas Brigzinsky.
Hansa: Paul Sauer/Christian Hamann – René Willführ (4), Tobias Radon (1), Boris Löhlein (4/3), Martin Willführ (6), Lars Klünder, Marc-Steffen Köhring (3), Tobias Hennis (1), Anh Le Tuan (1), Tobias Altmann (1), Hannes Glaser, Felix Remter, Lucas Kipcke
(von Sina Brigzinsky)
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